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Nichts wie weg
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Wolfgang Huber-Lang, "Austria Presse Agentur", 9. 9. 2025: "Je schlechter der Zustand der realen Welt, desto größer die Freude am Schreiben", meint Stefan Slupetzky im Nachwort seines neuen Romans "Nichts wie weg". Um die Welt muss es ziemlich schlecht bestellt sein, denn das neue Buch des 1962 in Wien geborenen Autors, Zeichners und Musikers (Trio Lepschi) ist höchst vergnüglich zu lesen. Es ist eine Hymne ans Leben in einer recht lebensfeindlichen Umgebung, in der dennoch das Glück gefunden werden kann. Alles entwickelt sich in "Nichts wie weg" aus zwei Figuren, deren Lebensgeschichten zunächst erratisch nebeneinanderstehen, sodass man sich als Leser schon zu fragen beginnt, ob das, was als Roman angepriesen wird, nicht eigentlich ein Erzählband mit unzusammenhängenden Geschichten sei. So wenig haben nämlich die Wiener Konditorin Vera Baum, die am gleichen Tag aus heiterem Himmel ihren Geruchssinn und damit ihre Existenzgrundlage verliert und ihren Mann mit der besten Freundin in flagranti ertappt, und der finnische Geldfälscher Onni Viitala, der von zwei albanischen Gangstern verpfiffen wird, miteinander zu tun. Wie der groß gewachsene, aber schlecht riechende Finne und die gar nichts mehr riechende zierliche Frau mit den kastanienbraunen Haaren zusammenkommen, ist Unterhaltungskunst erster Güte, bei der der Schalk, der dem Autor dabei im Nacken sitzt, immer wieder fröhlich Richtung Lesende zwinkert. Über haarsträubende Zufälle und hartnäckige Widerstände hinweg entwickelt sich ein Kriminalfall, ein Ehedrama und eine Liebesgeschichte zwischen dem Blüten fabrizierenden "Bären", der zwar hart zuschlagen kann, aber dennoch ein batzweiches Herz hat, und der "Kastanienfrau", die als noch nicht geschiedener, aber entwurzelter Baum, auf der vermeintlich rettenden Insel keine neue Wurzeln schlagen kann, weil diese zuvor untergeht. Hat man einmal begonnen, will man "Nichts wie weg" nicht mehr weglegen - und ist auch recht rasch damit fertig, denn Stefan Slupetzky versteht es, so witzig wie flüssig zu schreiben. Am Ende landet man mit den einem ans Herz gewachsenen Protagonisten doch noch auf einer Insel. Einer finnischen nämlich.
Klaus Buttinger, "OÖ Nachrichten", 6. 9. 2025: Es sind allesamt leicht beschädigte Menschen, die der Wiener Musiker und Schriftsteller Stefan Slupetzky in seinem neuen Roman „Nichts wie weg“ versammelt: eine Konditorin, die ihren Geruchssinn verliert, einen finnischen Hünen, den blauäugiges Falschgelddrucken ins Gefängnis gebracht hat, einen überdurchschnittlich korrupten Immobilienmakler und eine Soziopathin, die nur dann Interesse an Männern zeigt, wenn sie anderweitig vergeben sind. Zum Drüberstreuen sind da noch eine Polizistin, die mit dem eigenen Kopf denkt, und ein paar unterbelichtete albanische Gangster. Aus diesen sorgfältig ausgewählten Zutaten mixt Slupetzky ein höchst unterhaltsames Sommermärchen. Es fehlt ihm keineswegs an Tiefgang und Einsichten, es lässt das Schwere aber so leicht daherkommen wie ein tanzendes Windhoserl das dräuende Gewitter. Stefan Slupetzky hat mit seinem Anti-Helden Leopold Wallisch in der Krimi-Reihe um den „Lemming“ wichtige Krimi-Literaturpreise abgeräumt und mit seiner Wienerlied-Partie „Trio Lepschi’’ die Herzen und Hirne erobert. Der Roman „Nichts wie weg“ wird das auch tun.
Barbara Beer, "Kurier", 7. 9. 2025: Eine schräg-sympathische Mischung aus Wienerisch und Finnisch. Als hätte Aki Kaurismäki versucht, in Wien einen Krimi zu inszenieren, und wäre in einer Konditorei versumpert.
Walter Vennen, "Aachener Zeitung", 26. 9. 2025: Der Roman von Stefan Slupetzky erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen Gauners, dessen Handwerkerethos und großes Herz ihn sympathisch macht. Humorvoll und spannend. Nein, nein, das tut man nicht. Man sympathisiert nicht mit Geldfälschern, denn Geldfälschen ist eine Straftat. Onni Viitala, ein kräftig gebauter, zwei Meter großer Riese, der infolge eines Gendefekts einen strengen Körpergeruch verströmt, muss für diese Straftat zehn Jahre in Haft. Ich aber habe nach wenigen Seiten den Kerl total ins Herz geschlossen, und das wird so bis zum Ende des Buchs bleiben.
Onni hat ein hohes Handwerkerethos. Eine
Walze der Maschine, die die Nummerierung der Scheine berechnet, ist
defekt. Die Blüten im Wert von 900.000 Euro sind damit doppelt
wertlos. Er stapelt sie in Kartons hinter der Saunahütte, um sie als
Anzünder für den Saunaofen zu verwenden. Allerdings kommt die Polizei
dazwischen – und es folgt eine zehnjährige Haftstrafe. Die Kartons
übersehen die Polizisten. Aus dem Gefängnis entlassen, will Onni die
Entsorgung erledigen. Während er den Ofen anheizt, tauchen zwei
goldkettchenbehängte, schnauzbärtige Albaner auf, die sich die Blüten
unter den Nagel reißen und abhauen.Stefan Slupetzky hat eine muntere
Gaunerkomödie geschrieben. Finnland, Wien und eine Südseeinsel, ein
korrupter Immobilienmakler, zwei gerechtigkeitsliebende Polizistinnen,
eine beste(?) Freundin, ein Aushilfskellner und ein kaputtes Mofa
gehören zur Ausstattung dieser Burleske. Vor allem aber treffen wir in
Wien die zweite Hauptperson des Romans, die Zuckerbäckerin Vera Baum.
Sie hat gerade herausgefunden, dass sie als Spätfolge einer Operation
Geruchs- und Geschmackssinn verloren hat. Damit ist ihre bisherige
Welt zusammengebrochen.
Können Onni, Vera und die Blüten im Wert von 900.000 Euro zusammenkommen und kann diese Geschichte ein Happy End haben? Wenn die Arbeitswoche mal wieder anstrengend war, das Leben einen geärgert hat und man für ein paar Stunden richtig abtauchen will, dann ist Stefan Slupetzkys hoch unterhaltsamer Roman genau das richtige Mittel. Buchhändler Walter Vennen empfiehlt als passende Lesebegleitung, die auch im Buch eine Rolle spielt: ein Glas Sliwowitz oder Laphroaig.
Helmut Schneider, "Wien Live", September 2025: Zauberhaft & spannend – Stefan Slupetzkys Roman „Nichts wie weg“ Sowas kann nur Stefan Slupetzky: Nämlich mühelos und elegant eine Wiener Zuckerbäckerin, die nach einer Tumorentfernung plötzlich ihren Geruchssinn und somit ihre Arbeitsbasis verliert, und einen begabten finnischen Drucker, der sein Talent zum Geldfälschen für seinen Chef einsetzt und ebenso groß wie schlecht riechend ist, zusammenzubringen. „Nichts wie weg“ ist eine Geschichte, die Leser an das Gute im Menschen und in der Welt glauben lässt. Im Nachwort wird das durch den Autor sogar begründet: „Je schlechter der Zustand der Welt, desto größer die Freude am Schreiben.“ Und diese Freude am Fabulieren merkt man Slupetzky in jeder Zeile dieses Romans, den man nicht mehr weglegen kann, ehe er zu Ende gelesen ist, auch an. Denn natürlich ist die Story nicht nur eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, sondern irgendwie auch ein Krimi mit Knastszenen und albanischen Killern.
Doris Kraus, "Die Presse", 29. 9. 2025: Stefan Slupetzky macht in "Nichts wie weg" aus Unglück Glück. Er lässt in „Nichts wie weg“ eine Wiener Konditorin ohne Geruchssinn und einen finnischen Geldfälscher aufeinandertreffen. Entzückend. Vera Baum hat es nicht leicht: Von einem Tag auf den anderen verliert die passionierte Konditorin ihren Geruchs- und Geschmackssinn (sehr schade), ihren Ehemann (nicht so schade) und ihre beste Freundin (auch kein Verlust). Onni Viitala hatte es ebenfalls nie besonders leicht: Der talentierte Geldfälscher wanderte mit seinem väterlichen Freund und Auftraggeber, Herrn Pääkkönen, in seiner Heimat Finnland hinter Gitter, wo Letzterer starb, ehe er Onni als Alleinerben einsetzen konnte. Das Schicksal, ausnahmsweise nicht zu schlechten Scherzen aufgelegt, macht es sich zur Aufgabe, diese sympathischen Pechvögel in Wien zusammenzuführen. Wie das geht, schildert Autor und Musiker Stefan Slupetzky mit leichter Hand, tiefem Sinn und dem höchst eleganten Einsatz finnischer Wörter in dem entzückenden Roman „Nichts wie weg“. Slupetzky, bekannt für die Lemming-Krimis und als Mitglied des Trio Lepschi, lässt darin seinem Faible für schräge Vögel freien Lauf. Außerdem, so meint er im Nachwort, könne er beim Schreiben „den Verzweifelten ein wenig Hoffnung geben und den einen oder anderen widerlichen Rüpel für seine Untaten büßen lassen“. Vielen Dank!
Sabine Schletterer, "Mein Bezirk", 15. 10. 2025: Onni, Vera und "Weltuntergänge sind kein Honiglecken" Stefan Slupetzky, ein Mann der ausgewählten, treffsicheren, tiefgründigen und hochgeistigen Worte, die er in "Nichts wie weg" in prägnante Sätze packt, und damit die (Liebes)Welt zu einem besseren Ort macht, zumindest für eine wundervolle Lesezeit lang.
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