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Lemmings Zorn

 

Volker Albers, "Hamburger Abendblatt", 6. 5. 2009

Stefan Slupetzkys wunderbarer Kriminalroman "Lemmings Zorn":

Als im Jahr 2003 der sechste und - wie man damals dachte - letzte Brenner-Roman "Das ewige Leben" von Wolf Haas erschienen war, tat sich eine Lücke auf in der Wiener Krimiszene: Wer sollte Haas' Platz einnehmen, dessen so fulminante wie sprachakrobatische Kriminalromane jeglichen Stellungskrieg verboten. Platz neben Haas war nicht gewesen, über ihm sowieso nicht. In Sachen sprachlicher Brillanz rückte schnell Heinrich Steinfest in den Fokus, auch wenn der sich bald nach Stuttgart absetzte.

Dann erschien im Jahr eins nach Haas der erste Kriminalroman eines anderen Wiener Autors. Stefan Slupetzky, 1962 geboren, betrat mit "Der Fall des Lemming" die kriminalliterarische Bühne - ein wuchtiger erster Akt für einen neuen Helden, Leopold Wallisch, genannt Lemming, frisch entlassen aus der Mordkommission der Wiener Polizei. Eine starke Figur, kantig, grantelnd, menschenfreundlich, mal unentschlossen, dann wieder zupackend, von Humor beseelt.

Jüngst ist der vierte Roman herausgekommen, "Lemmings Zorn". Es ist Slupetzkys bislang stärkstes Buch - ein wunderbarer Kriminalroman, der still und geschliffen komponiert steht gegen das Getöse der ganzen Welt. Denn laut geht es zu in dieser Geschichte, an deren Anfang der Lemming Vater wird - inmitten einer Kirche, mithilfe einer unbekannten Rothaarigen und dem Lemming am Rande des Nervenzusammenbruchs. Schon diesen Auftakt konstruiert Slupetzky äußerst raffiniert, denn die scheinbar vom Himmel gefallene Geburtshelferin - kein Zufall, dass sie Angela heißt - führt mitten hinein in einen Fall, in dem der Lemming es mit einer privaten Tragödie und einer kuriosen Gruppe von Widerständlern zu tun bekommt, die sich wehren will gegen all jenen Lärm, der ihr Leben zu übertönen droht. (...)

In lakonischem Ton erzählt Slupetzky seine Geschichte, garniert mit diesem typisch wienerischen Humor, der seinen schwarzen Grund nicht leugnet. Und der alltägliche Begebenheiten ins manchmal Groteske überhöht, angesiedelt gleichwohl auf einer realen Matrix.

 

Helge Hopp, "Stern", 8. 4. 2009

Slupetzky (...) schreibt mit famosen Schnörkeln, fein absurd und schön böse, wo es sein muss. Sein raffiniert gebauter Wien-Krimi verbindet eine unerhörte Rachestory mit einer doppelbödigen Familientragödie.

 

Hendrik Werner, "Die Welt", 25. 4. 2009

Sein jüngster Auftritt im Wiener Rabenhof-Theater am vergangenen Dienstag hätte unter dem Leitwort Störschall stehen können: Gerade hatte sich der österreichische Krimiromancier Stefan Slupetzky bei der Präsentation seines neuen Buches warm gelesen, wurde einer Dame unwohl. Just hatte sich das Publikum nach ihrem spektakulären Abgang beruhigt, intervenierte ein Betrunkener mit lauthals gebrabbelten Kommentaren. Kaum war der Mann aus dem Saal entfernt worden, wurde eine Frau von einem hartnäckigen wie hysterischen Lachanfall erschüttert. Der Ausbruch verzögerte neuerlich den Fortgang von Stefan Slupetzkys Vortrag - und zeitigte zudem die Flucht eines Paares aus dem Theater. Unter Protest, versteht sich. Dabei hätten ruhebedürftige Veranstaltungsbesucher gewarnt sein müssen: Zum einen hatte der Autor zu jeder Eintrittskarte einen Satz Ohropax ausgeben lassen. Zum anderen handelt "Lemmings Zorn", sein jüngstes Werk, von allen nur erdenklichen akustischen Zumutungen. (...)

Die monothematische Grundierung dieses teils schreiend komischen, teils leise gesellschaftskritischen Romans trägt ein ganzes Buch. Es gelingt dem nahe am klugen Kalauer gebauten Autor, die Zerstörungsmacht von nachgerade kriminellem Krach abzubilden. Neben dem spannenden Plot überzeugen stimmige Figuren und das stimmungsvolle Lokalkolorit einer Stadt, in der oft mehr Chaos und Krawall herrscht, als es die Schmiere erlauben dürfte - und als Touristen es wahrhaben wollen. Mit diesem beachtlichen Buch, das mutmaßlich den letzten Fall des Lemming birgt, hat sich Slupetzky neben Wolf Haas und Heinrich Steinfest endgültig als einer der besten Krimischriftsteller seines Landes etabliert. Schon "Der Fall des Lemming", das Debüt des Serienhelden 2004, trug dessen Schöpfer den Friedrich-Glauser-Preis ein.

 

Tobias Gohlis, "Arte-TV"

Amüsiert notiert man Sprachwitz und ausgefeilt phantastische Kriminalhandlung - Slupetzky-Standards. Erschütternd und begeisternd aber ist seine Behandlung eines großen Themas: der Ohnmacht und Demütigung angesichts unangreifbarer Bosheit.
Im konkreten vierten Fall Lemmings kumuliert diese in der infernalischen und bis in den Tod treibenden Gewalt des Lärms, den habgierige Hausbesitzer und sportsüchtige Nachbarn verursachen. Herrlich die Übertreibung der Demütigung, grausig die Rache, es leben Sacher-Masoch und Leopold Wallisch! Und Söhnchen Benjamin!

 

Horst Eckert, "Focus", 30. 6. 2009

Mit viel Sprachwitz und Herz reitet Stefan Slupetzky seine Attacke gegen eine große Menschheitsplage: den Lärm.

Slupetzkys Roman besticht durch Humor, mal bissig, mal warmherzig, und durch wienerisches Lokalkolorit, das man gemeinhin gern als Schmäh bezeichnet. Er lässt seinen Lemming nebenbei über Gott und die Welt räsonieren und entwickelt einen wundervollen Sprachwitz. „Geboren werden ist wie in Rente gehen“, lautet der erste Satz des Romans, und wie Slupetzky diesen scheinbar absurden Gedanken begründet, darauf muss man erst einmal kommen. Zugleich verliert Slupetzky bei all seinen Spielereien die Geschichte nicht aus den Augen. Und sein Thema, den Lärm, das dem Roman eine nicht allzu leise Note von Gesellschaftskritik verleiht. (...) Selbst der gute Lemming entwickelt am Ende Rachegefühle. Und die Selbsthilfegruppe der Lärmgeschädigten – ihre Schicksale sind satirisch überspitzt, aber ergreifend genug, dass sich beim Lesen unwillkürlich die Faust ballt – greift ungehemmt zur Selbstjustiz. Beides ist auf erfrischende Weise unkorrekt, eine kleine private Revolte gegen die Zumutungen dieser lauten, geldgeilen Welt. (...) Stefan Slupetzkys Lemming-Reihe startete 2004 mit „Lemmings Fall“, der den Friedrich-Glauser-Preis für das beste deutschsprachige Krimidebüt errang. Vier Bände sind es nun geworden, und „Lemmings Zorn“ ist deren bisheriger Höhepunkt. Kein Roman, der mit Spannung oder ausgeklügelter Dramaturgie überzeugt, sondern mit Witz und Herz. Und mit Zorn.

 

"Weltexpress", 31. 5. 2009

Die Bestenliste von Welt, Arte und NordwestRadio für Juni 2009

Slupetzky grandios: In diesem Kriminalfall versteckt er eine wütende Klage. Gegen den fortdauernden Mord am Lebenden durch Lärm.

 

Karolin Köcher, "Deutsche Presseagentur", "Lübecker Nachrichten", Mitteldeutsche Zeitung", "Westdeutsche Zeitung", "Karlsruhe-News", "Main-Netz", "Allgäu-online", Vorarlberger Nachrichten etc.

Es ist der alltägliche akustische Wahnsinn einer Großstadt, dem die Bewohner oft nicht entrinnen können und der ihnen nach und nach die Ruhe, die Lebensfreude und die Gesundheit raubt. Der ehemalige Polizist Leopold Wallisch (Spitzname Lemming) wird unversehens in einen Mordfall hineingezogen, bei dem die Geräuschkulisse der Donaumetropole als vermutliches Mordmotiv eine entscheidende Rolle spielt. (...) Slupetzky schreibt boshaft, listig, mit Wiener Schmäh, voller Humor und Hintersinn - und immer spannend. Sein erster Krimi aus der Reihe "Der Fall des Lemming", für den Slupetzky 2005 den Glauser-Preis für das beste Krimidebüt erhielt, wird gerade verfilmt und läuft im Herbst auch in deutschen Kinos an.

 

"zoe", "Die Presse", 21. 6. 2009

Der beste Kriminalfall, den Wien derzeit zu bieten hat!

 

Thomas Klingenmaier, "Stuttgarter Zeitung", 3. 7. 2009

Sie seien begnadete Grantler, lobt man österreichische Autoren gern, gerade die Krimischreiber. Der Wiener Stefan Slupetzky unterläuft die Hoffnung auf ätzendes Gemosere elegant. Bei ihm geht es um die Schönheit im Schmuddeligen, im Gewöhnlichen, im weiten Reich des täglich Übersehenen. Das ist ernst gemeint, wird aber auch in die bitter-komische Konfrontation von Empfindsamkeit und Realität weitergetrieben. Der Erzähler versucht, Dinge so schön wie möglich zu schildern, obwohl das Hässliche sich bereits hervorarbeitet. Lemming und seine Frau Klara hätten ein anderes Leben verdient als jenes, das die Romane ihnen aufpacken. Aus diesem Widerspruch entwickelt sich im vierten Abenteuer "Lemmings Zorn" eine Studie von Mut und Zumutung, vom unerwartet Guten im schmucklosen Alltag, vom überrumpelnd Destruktiven in der vermeintlichen Sicherheit des kleinen Zivillebens. Lemming und Klara bekommen ein Kind, aber dann ... ach was, lesen Sie selbst, es lohnt sich.

 

"Neue Presse", Hannover, 30. 5. 2009

Er wird immer besser (...) Slupetzky erzählt sanft, melancholisch, schräg, schlitzohrig, klasse zu lesen.

 

Martin Putschögl, "etcetera", Oktober 2009

Slupetzky fährt einen privaten, witzigen, bitterbösen Feldzug gegen die Geißel der Großstadtmenschen, spricht dabei allen Lärmgeplagten aus der Seele und sorgt dafür, dass alle Lärmerreger auch ihre Abreibung bekommen. Dazwischen wird philosophiert, was das große Wienerherz des Lemming hergibt. Schon die ersten Seiten sind argumentativ und stilistisch brillant, wenn es ganz lakonisch gleich im ersten Satz heißt: "Geboren werden ist wie in Rente gehen."

 

Ingeborg Sperl, "Der Standard", 8. 8. 2009

Slupetzkys fantasiereiches Mäandern durch die Volksseele ist mit philosophischen Exkursen gespickt und wird vergnüglich, wenn es um Rachefeldzüge geht: Das geheime Hauptthema des Krimis ist der Lärmterror, wie er alltäglich ausgeübt wird und die Gesundheit Unbeteiligter ruiniert. Diese beginnen sich zu wehren. Der Immobilienhai, der Mieter mit Dauerbaustellen aus dem Haus vergrault, der nachbarliche Dummkopf, der für ein paar Quadratmeter eine Schneefräse braucht, die Silvesterkracherschmeißer, sie alle kriegen ab, was sie verdienen. Ein Gedanke, mit dem man sich anfreunden könnte.

 

Barbara Oetter, "Literaturen", Oktober 2009

Slupetzky erzählt eine überraschend verwickelte und schneidend böse Weihnachtsgeschichte, in der jene Wiener mit dem speziellen Talent zum Psychoschreck ihren großen Auftritt haben, wunderbar verfugt mit dem Entzücken über den neugeborenen Ausbund an Unschuld namens Benjamin.

 

Jörg von Bilavsky, "Titel Magazin", 9. 5. 2009

Die Suche nach ihrem Mörder und den Ruhekillern wird neben der steten Kleinkindbetreuung zu Lemmings Herzensangelegenheit und zu einer tour de force durch den lautstarken Großstadtdschungel. Alle Facetten denkbarer und tatsächlicher Lärmbelästigungen dringen so in unser inneres Ohr vor. Vom trampelnd-trainierenden Boxer über uns bis zum Schickimicki-Restaurant mit Endlosbeschallung neben uns. Es ist fast schon physisch spürbar, was es heißt, rund um die Uhr von Dezibelschleudern aller Art traktiert zu werden. Slupetzky geht das nervenaufreibende Alltagsphänomen satirisch und mit einer gehörigen Portion Hass an. Obgleich man seinem Alter Ego bei jedem Wort und bei jeder Tat anmerkt, wie ernst er es mit der Lärmbekämpfung meint, verliert der Autor nie den Humor. Wie gewohnt und geschätzt dürfen wir uns auch weiterhin an den Missgeschicken und Weisheiten des Lemmings erfreuen. Und bekommen von Slupetzky überdies eine ganze Reihe etwas überdrehter, aber keinesfalls übermotivierter Täter geliefert, die in einem stimmig konstruierten Plot ihr letztlich gut gemeintes, aber illegales Unwesen treiben. So lautet denn die ambivalente Botschaft des Buches: Dem Lärm kann man nicht, dem Lemming darf man nicht entfliehen.

 

Bert Lingnau, "NordwestRadio", 29. 6. 2009

Stefan Slupetzky Roman "Lemmings Zorn" ist anders, feiner im Stil, mit vielen melancholischen Beschreibungen. Es ist ein leises Buch gegen die laute Welt.

 

Christine Schranz, "literaturhaus.at", 17. 4. 2009

Mit Leopold Wallisch hat Stefan Slupetzky eine weitere Kriminalkoryphäe geschaffen – und das ist wahrlich nicht einfach, schließlich ist die österreichische Krimiszene von Wolf Haas bis Heinrich Steinfest von eigenwilligen Figuren und skurrilen Geschichten geprägt (...) Ironisch und treffsicher porträtiert Slupetzky die Wiener, ihren Dialekt und ihr Wesen, ihre Vorurteile und Bildungslücken aus dem Blickwinkel des Lemming und ringt dabei dem Leser zwischen Boulevardpresse, kultiviertem Fremdenhass, Rechtspopulismus und korrupten Miethaien noch über die größte Gemeinheit des Lebens ein Lächeln ab. Lemmings Zorn (...) ist ein Weihnachtsbuch für all jene, die wie "ALF", die Mitglieder der "Anti-Lärm-Fraktion", Rachepläne gegen den Lärm und die dunkle Seite der Donaumetropole schmieden. Es ist auch ein Weihnachtsbuch, das Hoffnung gibt, denn zum Ausgleich für Racheakte, Lärmmacher, Tod und Korruption begegnen dem Lemming auch diesmal Gleichgesinnte, die zu neuen Freunden werden. Und dann gibt es da noch Klara und Benjamin, für die es sich lohnt, den Kampf gegen den Alltag jeden Tag aufs Neue aufzunehmen.

 

Sigrid Strohschneider-Laue, "Ebensolch Rez-E-zine", 22. 6. 2009

Die Bücher rund um den Lemming sind viel mehr als nur Regionalkrimis. Sie sind in ein kriminelles Geschehen eingebettete, literarisch pointierte Sozialkritik. (...) Zuletzt bleibt nur noch eine Frage offen: Wann erscheint bitte das Nächste? Und ich fürchte die Antwort wird lauten: Erst, wenn Wien den Lemming wieder viel zu weit getrieben hat!

 

"tv.orf.at", 25. 4. 2009

Mit Wortwitz, rasanten Spannungsbögen und jeder Menge Gesellschaftskritik widmet sich Stefan Slupetzky dem brisanten Thema Lärmbelästigung und setzt damit ein gelungenes Ende seiner von Publikum und Kritik hoch gelobten Krimi-Reihe.

 

Bernhard Nußbaumer, "Kulturelemente", Oktober 2009

Die "Fälle des Lemming" berühren politische Wiener Spezifika ebenso wie die aktuellen österreichischen Generika, etwa in Sachen Vergangenheitsbewältigung und politische Korrektheit, die für dieses Land typisch, ja beinahe schon archetypisch sind (...)

Das wäre noch kein hinreichender Grund, diesen Autor bedeutend und seine Arbeit wichtig zu nennen. Seine Sprachhandhabung, ein wehmütiger Ton, der die Stadt spiegelt, über die er schreibt, in dem sich wohldosierter Wiener Schmäh mit einer Portion Weltschmerz und dem notwendigen Schuss Abgeklärtheit treffen, liefert schon eher einen Anhaltspunkt. Vor allem aber zeugen Slupetzkys Texte von spürbarer Wärme und zutiefst menschlichem Verständnis für die Wechselfälle des Lebens (...)

Slupetzky greift das Motiv akustischer Lärmbelästigung nicht nur auf, weil es im Zusammenhang des Genres noch relativ unverbraucht sein dürfte, er vermeidet auch eine vordergründige, offensiv moralistische Täter-Opfer-Optik. Vielmehr geht es dem Autor darum, strukturelle Hintergründe zu zeigen, die dazu führen, dass die Täter oft genug auch Opfer ihrer eigenen, aus Profitgier, Unachtsamkeit oder Verständnislosigkeit begangenen Taten sind. (...)

Slupetzkys Stärke liegt darin, dass er die Leidenschaft, mit der er sein eigentliches Thema verficht, glaubhaft darzustellen und dadurch mit dem Leser zu teilen versteht. Und dass er es sich nicht nehmen lässt, aus dem Gefüge der Kriminalgeschichte heraus auf Haltungen zu weisen, die ihm offenbar auch persönlich wichtig sind: den Mut, unbequem zu sein; die Standhaftigkeit, einen stärkeren Gegner nicht zu fürchten; die Loyalität zu den eigenen Idealen - auch und gerade, wenn dies nicht opportun erscheint; die bedingungslose Liebe zu einem anderen Menschen. Das sind Haltungen, die irgendwie aus der Zeit gefallen wirken, weshalb es umso wichtiger ist, dass sie in Stefan Slupetzkys Büchern aufbewahrt sind.

 

Kartin Holthuis, "Rhein-Neckar-Zeitung", 10. 10. 2009

Voller Witz und gelegentlich auch mit einem Schuss Tragik wird diese manchmal haarsträubende Geschichte erzählt.

 

"dünenwanderer.wordpress.com", 29. 7. 2009

Als derjenige Autor, der in die Krimigenre-Fußstapfen eines Wolf Haas treten soll, wurde und wird Stefan Slupetzky angesehen. Schließlich schöpft der Österreicher wie sein Landsmann Haas aus einem kreativ-fulminanten Sprachfundus, was beim Lesen schlicht Freude bereitet. Wie bei Haas eben, oder dem geschätzten Heinrich Steinfest. Dumm nur, dass auch Slupetzky das Ende seiner Krimischreiberei bereits verkündet hat. „Lemmings Zorn“ ist schließlich „schon“ der vierte Fall des Herrn Wallisch.

Wie dem auch sei, „Lemmings Zorn“ wirkt wie mitten aus dem Leben, mal bissig, mal warmherzig, mal erschreckend, mal ergreifend – und immer laut. Und ab und zu auch mal gewaltig übertrieben. Stefan Slupetzky scheut sich nicht, im ein oder anderen Exkurs die Slupetzky’sche Welt zu erklären, abseits des eigentliche Plots. Wie ein Haas, oder ein Steinfest eben. Stets aber mit einer erfrischenden Sprachakrobatik und natürlich dem obligatorischen Wiener Schmäh, der ja gerade bei der deutschen Leserschaft seine Wirkung nicht verfehlt. Sicher, die Geschichte, Mord, Entführung und das Wirken der selbstjustizlerischen  „ALF“ – der Anti-Lärm-Fraktion – gerät da manchmal in den Hintergrund. Wer ausschließlich fesselnde Spannung oder einen kompliziert-ausgeklügelten Plot sucht, ist also fehl am Platz.

Fazit: „Lemmings Zorn“ war meine lautstarke Lemming-Premiere – eine gelungene, auf jeden Fall. Ich habe Stefan Slupetzky als witzigen, herzlichen und sprachgewandten Autor kennengelernt. Das bisschen Lärm-Krimi nebenbei schadete nicht – im Gegenteil.

 

Anja Gerevini, "Kurier Wien", 7. 5. 2009

Slupetzky beschreibt wortgewaltig, wie eine ganze Familie am Lärm der unmittelbaren Umgebung zerbricht - und sich schließlich eiskalt an seinem Verursacher rächt.

 

"Leipziger Volkszeitung", 3. 7. 2009

Der Sommer ist gerettet: Lemming kehrt zurück. (...) Das alles vor einer Geräuschkulisse, die ihresgleichen sucht. Deshalb plant die Anti-Lärm-Fraktion mit einem Baumagnaten persönlich abzurechnen. Zu dieser Gruppe gehört dummerweise auch die Frau, die zu Beginn in einer dramatischen Aktion als Hebamme Lemmings Sohn zur Welt bringt. Das alles mag sich verwirrend anhören - ist aber grandios. Slupetzky schreibt boshaft, listig, mit Schmäh und Hintersinn. Und immer spannend. Nicht ohne Grund wird sein erster Lemming-Krimi gerade verfilmt - und läuft im Herbst auch in deutschen Kinos an.

 

"Playboy", Juni 2009

Derb, charmant und herzhaft spannend.

 

Romano Cuonz, "Nidwaldner Zeitung", 26. 1. 2010

Slupetzky und sein Wiener Fahnder Lemming gehören zu den erfolgreichsten Krimi-Gespannen der deutschen Gegenwartsliteratur. In Sarnen bewies der Österreicher (...), dass er nicht nur ein hervorragender Schreiber, sondern auch ein perfekter Schauspieler ist. Seine Lesung war in jeder Hinsicht ein Genuss.

 

"Hellweger Anzeiger", 9. 5. 2009

Suizid, sagt die Polizei, Mord, sagt Lemming - und legt, behutsam von seinem Autor geführt, Schicht um Schicht ein furchtbares Familiendrama bloß, das beherrscht wird nur vom Wunsch nach Rache ... Lemming auch im vierten Fall noch immer at his best.

 

Caro Wiesauer, "Kurier", 17. 4. 2009

Fans der Lemming-Kriminalromane können jetzt einen neuen Lemming kennen lernen: Einen, der zornig werden kann. So zornig, dass er fast Menschen umbringen könnte. Mit Betonung auf könnte (...) Spannend ist der neue Fall, der sich diesmal rund um das Thema Lärm entwickelt, allemal. Und Wien und seine Wiener bekommen wieder mal eine kaltwarme Abreibung verpasst.

 

MF, "Neue Vorarlberger Tageszeitung", 14. 7. 2009

Was ständige Lärmbelastung anrichten kann, zeigt eindrucksvoll der neue Lemming-Krimi von Stefan Slupetzky. Und da Lemming nun Vater geworden ist, ist sein Zorn nun biblisch. Grandios.

 

Ingrid Hellriegel, ekz-Informationsdienst, Juni 2009

Der 4. Band, in dem sich übrigens der Lemming vom lebensuntüchtigen Antihelden zum wehrhaften Familienvater wandelt, ist ein Plädoyer gegen akustische Umweltverschmutzung und gleichzeitig beste Unterhaltung auf höchstem (auch sprachlichem!) Niveau. Unbedingt empfohlen.

 

"Österreich", 12. 4. 2009

Lemmings vierter Fall ist ein spritziger Krimi, der in den Straßen Wiens spielt.

 

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